Accrochage #2

PRESSETEXT


Jean-Marie Biwer
Damien Deroubaix
Michael Kalki
Gabriele Langendorf
Manuel Ocampo
Maja Weyermann

Ein schickes Obdach für die Kunst

Artikel aus der Saarbrücker Zeitung, 14.11.2013

Im ehemaligen Möbelhaus Canapé im Nauwieser Viertel ziehen die Künstler ein

Die „Galerie ohne feste Bleibe“ von Silke Immenga hat wieder ein Kurzzeit-Zuhause. In einem leerstehenden Geschäftshaus im Nauwieser Viertel eröffnet am Freitag die Ausstellung „Accrochage“. (Veröffentlicht am 14.11.2013)


Vor dem Fenster das Nauwieser Viertel: In exzellenter Lage hat Silke Immenga ihre „Galerie ohne feste Bleibe“ diesmal untergebracht. Im ehemaligen Canapé in der Nauwieser Straße können auch Großformate atmen. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Die großen, hellen Räume in dem auffallenden weißen Gebäude neben dem Max-Ophüls-Platz in Saarbrücken stehen bereits länger leer. Nun zieht dort für einen Monat die „Galerie ohne feste Bleibe“ von Silke Immenga, Kunsthistorikerin und Frau des früheren Direktors des Saarlandmuseums Ralph Melcher, ein. Sie richtet hier die Ausstellung „Accrochage“ aus.

„Schon vor über einem Jahr ist das ehemalige Einrichtungshaus hier ausgezogen. Die leerstehenden Räume haben mir gut gefallen und ich dachte, die Räume geben einen musealen Ausstellungsraum ab“, erklärt Silke Immenga die Wahl der Örtlichkeit. Der Titel der Ausstellung, das Wort Accrochage, bedeutet aufhängen, meint aber in Frankreich auch eine Galerieausstellung aus den eigenen Beständen, eine Ausstellung der eigenen Künstler. Ähnlich ist dies auch hier, denn Silke Immenga ist mit den meisten der sieben ausstellenden Künstler befreundet, kooperiert für diese Ausstellung aber auch mit der „Galerie Nosbaum & Reding“ in Luxemburg.

Wie bereits in ihrer ersten Ausstellung Ende 2012, so setzt die Kunsthistorikerin auch mit dieser Ausstellung auf eine Mischung aus renommierten und in Saarbrücken bereits bekannten Künstlern mit überregionalen, auch internationalen Künstlern.

In den hellen Räumen mit den wandgroßen Fenstern kommen die Werke von Jean-Marie Biwer, Damien Deroubaix, Michael Kalki, Gabriele Langendorf, Manuel Ocampo und Maja Weyermann überraschend gut zur Geltung, geben den Kunstwerken einen würdigen Rahmen.

Der Luxemburger Jean-Marie Biwer malt traditionell. Seine Landschaftsmalerei ist abstrahiert, aber erhaben. Liebevoll sind seine kleinen Gemälde von Südfrankreich im Winter, die ihm als eine Art Tagebuchaufzeichnung dienen.

Daneben sind die Werke von Michael Kalki sehr eigen und auch gesellschaftskritisch. Denn er lässt seine Gemälde als Entwurf im Computer entstehen, woran man teilhaben kann. Die Bilder selbst werden jedoch von Hand gemalt.

Bekannt sind die kleinen Leinwände der neuen Rektorin der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Gabriele Langendorf. Sie zeigt 26 kleinformatige Arbeiten aus der Serie „Von Seifen und Socken“, die bereits im Künstlerhaus zu sehen waren – hier jetzt allerdings zu einer Installation arrangiert.

Der Künstler Manuel Ocampo stammt von den Philippinen, lebt aber in Europa. Er ist international anerkannt, auch wenn seine teilweise sehr großformatigen Gemälde provozieren können. Manuel Ocampo spielt in seinen Werken mit den Symbolen unserer Kultur und Religion und scheut sich nicht in kräftigen, bunten, wild aufgetragenen Farben, Tabus zu brechen. Daneben wirkt der Tierschädel von Damien Deroubaix fast harmlos.

Abgerundet wird die Ausstellung mit Fotografien der Schweizerin Maja Weyermann. Ihre ästhetischen und verfremdeten Aufnahmen von Architekturräumen wirken wie die Spiegelung des außergewöhnlichen und einmaligen Ausstellungsortes. Vernissage am Freitag, 15. November, 18 Uhr. Die Ausstellung in der Nauwieser Straße 5 ist bis 15. Dezember zu sehen Geöffnet ist sie donnerstags und freitags, 14 bis 17 Uhr, samstags 15 bis 18 Uhr. Infos: www.accrochage.org

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